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Buddhify

Arianna Huffington

Bild: Tagesspiegel

In „Die Neuerfindung des Erfolgs“ beschreibt Arianna Huffington, Gründerin und Chefredakteurin des gleichnamigen Mega-Blogs, wie man trotz allen Ablenkungen durch die (Sozialen) Medien (wieder) den direkten Zugang zu sich selber und den anderen Menschen findet. Meine Frau hat mir das Buch zu Nikolaus geschenkt, weil sie der Meinung ist, dass ich bereits merklich vom Internet-Virus befallen bin und mehr vor der Kiste sitze (wie grad jetzt im Moment) als im wahren Leben steh.

Nicht nur die drei Begriffe „Wohlbefinden, Staunen und Großzügigkeit“ auf der Titelseite erscheinen, als hätten sie durch einen Shuffle-Generator zusammengefunden, das Buch ist eine abenteuerliche Zusammenstellung von allem, was wir schon mal irgendwo in einem anderen Kontext gelesen haben: von Carl Gustav Jung bis Heinrich Heine, von Allah bis Zen angereichert durch persönliche Erfahrungen der Autorin mit ihrer heiligen griechischen Mama und anderen Heiligen. Erstaunlich an dem Buch sind also nicht die Inhalte sondern wer es geschrieben hat: Die Chefredakteurin einer der weltweit erfolgreichsten Online-Zeitungen schreibt intensiv gegen die Digitalen Medien an, die aus nichts bestehen „außer immer denselben Diskussionen und Ansichten, die von unterschiedlichen Leuten endlos wiederholt werden“ (S. 191)!

Nach einer Dekade von „Wie werd ich erfolgreich“ Büchern scheint nun die Dekade der „Scheiss auf den Erfolg – Lebe!“ Bücher angebrochen zu sein. Die Frage ist nur, wie glaubwürdig ein „Finde mehr Ruhe“ Buch von einer Autorin sein kann, die auf jeder Seite vollmundig mit Ihren Erfolgen prahlt: Sie hat nicht nur die Huff Post gegründet (deren MitarbeiterInnen aus sozialen Gründen volle drei Wochen Urlaub haben!), nein, sie hat auch noch 14 (!) Bücher geschrieben (von vergleichender Religionswissenschaft bis Picasso-Biographie) und selbstverständlich zieht sie auch noch die beiden besten Töchter der Welt groß, um die sie sich kümmert, als würde es all die anderen Projekte in ihrem Leben gar nicht geben. Dass das Foto der Autorin im Buchumschlag wie der in Botox gemeisselte amerikanische Traum aussieht, rundet das Bild ab.

Nachdem es also bislang genügte, erfolgreich zu sein, um erfolgreich zu sein, muss man jetzt neben total erfolgreich auch noch total entspannt sein: Für mich klingt das nach Stress im Quadrat auch wenn die Gleichung auf dem Buchumschlag ganz lapidar klingt:
Weisheit + Staunen + Grosszügigkeit = Wohlbefinden.

Im Anhang des Buches befindet sich im Übrigen eine ganze Liste von Tools, die einem helfen sollen, schneller zu sich selber zu finden, wie zum Beispiel die Apps „Buddhify“ oder „calm.com“ – die helfen ganz bestimmt, nicht mehr so häufig auf das Smartphone zu starren.

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Der kürzeste Tag

Inter-Aktion
Mein „Blogging for Dummies“ Buch hat gesagt, ich muss mit meinen Blog-LeserInnen interagieren, damit es überhaupt ein Blog ist. Das hab ich zuerst mit offenen Fragen an meine Leser versucht – und als das nicht funktioniert hat mit einer Umfrage, bestehend aus acht geschlossenen Fragen, so geschlossen, dass nicht einmal zwischen ja und nein entschieden werden musste, nur zwischen ja und gar nichts und das ja musste nicht einmal geschrieben werden – ein Häckchen hätte genügt.

1-9-90
Das Ergebnis? Ein Kommentar (danke, Nina), eine Einwort-Antwort, und drei Menschen haben sieben Häckchen gesetzt (auch Euch vielen Dank). Die Eins-Neun-Neunzig-Regel im Internet ist mir bestens bekannt: Der eine wäre in diesem Fall ich, die neun wären in diesem Fall die drei Personen, die kommentiert oder „ja“ geklickt haben und die 90 wären dann die ca. 30 Besucher meines Blogs seit Veröffentlichung der Umfrage.

Das Welt Weit Wunder
Immerhin das Eine hat mir die Umfrage klar gemacht: Diese ganzen Blog-Aufrufe aus Argentinien, Indonesien, Trinidad, Tobago und Taiwan sind nichts als ein digitales Rauschen, weder wert, dass ich mich darüber freu, noch, dass ich mich darüber ärger, noch, dass ich mich damit beschäftige.

Autoren und Autisten
Was mich nach diesem Umfrage-Experiment zunehmend nervt sind zwei Dinge:
a) Zum einen, dass die VerfasserInnen von Texten durch die schiere Anwesenheit von einer fiesen im Hintergrund gierig ihre Tentakel ausstreckenden Datenkrake gezwungen werden, sich mit Statistiken zu ihrem Blog zu beschäftigen. Und das, wo Autoren in der Regel alles andere als Statistiker sind.
b) Zum anderen nervt mich die Aussage, dass ein Blog nur ein Blog sei, wenn der Autor mit seinen LeserInnen interagiert. Was für ein Quatsch! Fallada saß autistisch in seinem Mecklenburger Häuschen am See und hat diszipliniert jeden Tag geschrieben. Hätte er auch noch jeden Tag die Kommentare seiner Leserinnen beantworten müssen, er hätte sich vermutlich auf der Stelle ersäuft. Autoren sind oft Autisten und in der Abgeschiedenheit des Autismus entstehen oft die schönsten Dinge – würde die Muschel bei der Produktion ständig quatschen würd aus der Perle auch nie etwas werden. Ich denk, dass vielmehr die Umkehr der Regel gilt: Wenn ein Blog per Definition dem allgemeinen Geschwätz ausgesetzt werden muss, dann ist es kein Blog mehr, dann ist es Facebook oder Whatsapp oder Whatauchimmer.

Der langen Rede kurzer Sinn
Der Ausflug in die statistischen Hinter- und Abgründe meines Blogs war das lust- und freudloseste Erlebnis seitdem ich diesen Blog schreibe, ja seitdem ich überhaupt schreibe. Was nun? Beleidigt aufgeben? Blödsinn: Ich schreib schon deutlich länger, als es Blogs überhaupt gibt. Und ich werde das auch weiterhin tun. Wer das lesen möchte, bittesehr. Und, lieber Leser, ich werd auch Dein Leseverhalten nicht mehr träcken, versprochen, und ich werd Dich auch nie wieder fragen, ob Du da bist.

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Who are you and if yes how many? (2nd try)

After I did not get any answer to the questions in my last blog post – I now try THIS – a little survey – mabe this makes it easyer for you to react.

Why is this poll (for a german blog) in english? The statistics surprisingly show that impressions on this blog come from all over the world.

So dear reader, if you really are out there, please let me know

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Wer bist Du und wenn ja wie viele?

VierFragen:

Lieber Leser

ich freue mich, dass Du (wir können uns doch Duzen, oder?) meinen Blog liest.

Um diesen – und DICH – besser zu verstehen, möchte ich Dich mal ganz direkt vier Fragen fragen:

1. Liest Du diesen Blog heute zum ersten mal oder warst Du schon häufiger auf den „Leiden des digitalen Immigranten?“

2. Wie bist Du auf meinen Blog aufmerksam geworden?

3. Was gefällt Dir an dem Blog und was findest Du doof? (meine Güte, das klingt ja wie eine Hotelzufriedenheitsbefragung)

4. Wenn Du magst, würd mich auch brennend interessieren zu erfahren, wer DU bist!

Warum ich Dich plötzlich so DIREKT anspreche?
Ich hab im Urlaub – wissend um mein Unwissen – das Buch „Bloggen für Dummies“ gelesen, und der Autor sagt, ein Blog ist nur dann ein Blog
– wenn ich als Autor weiss, wer meine Leser und oder Leserinnen sind
– und wenn ich den Leser nicht nur zutexte (das ist nämlich voll Web 1.0 oder „read only web“) sondern diesen auch zu Wort kommen lasse.

Und weil mir das so bestechend logisch erscheint, bitte ich Dich, lieber Leser, falls es Dich wirklich gibt (und die Aufrufe auf meinem Blog nicht nur von Robotern stammen die ab und zu vorbeischauen) meine vier Fragen zu beantworten – als Kommentar in diesem Blog oder gerne auch als e-mail an conradin@mach-sonnenberg.de

Herzlichen Dank!