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Das Verhältnis des Bloggers zu seinen Blog-Stats.

Das Verhältnis des Bloggers zu seinen Blog-Stats.

Caravaggio, Narziss Caravaggio, eigentl. Michelangelo Merisi, 1571-1610. Narziss‘, um 1598/99. (Narziss verliebt sich in sein eigenes Spiegelbild, – Ovid, Metamorphosen, 3 339 ff.). Oel auf Leinwand, 112 x 92 cm. Rom, Galleria Nazionale, Pal.Corsini.

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Die Entdeckung der Sonstigen

Die Entdeckung der Sonstigen

Und plötzlich entdeckst Du einen Knopf, den Du noch nie gesehen hast. Auf dem Knopf steht „Sonstiges“ und dahinter verbergen sich Nachrichten, persönliche Nachrichten, Einladungen. Über Jahre schon waren sie da, doch Du hast sie nicht entdeckt, weil Dir der Button „Sonstiges“ neben all den anderen Buttons noch nie aufgefallen ist. Und Du fragst Dich, ob Dein Leben einen anderen Verlauf genommen hätte, wenn Du den Knopf früher entdeckt hättest. Wenn Du auf das süße „Danke für den schönen Abend“ vor 2 Jahren reagiert hättest. Und plötzlich wird Dir auch klar, warum sich Dein Freund nicht mehr gemeldet hat, dessen Einladung zum 40. Geburstag Du im Juni 2010 ignoriert hast (ignorare = nicht wissen) und die Du heute unter „Sonstiges“ entdeckst.

Zum einen ist der Sonstige-Knopf faszinierend. Wie die geheime Tür zu einer Welt, die immer da war und die Du erst jetzt entdeckst. Zum anderen macht er die Tür auf zu einem erschreckenden Kapitel, unsere Bevormundung durch die Technik. Wie zum Teufel will facebook entscheiden, was für mich Wichtiges ist und was Sonstiges? Und warum will mir Google erklären „diese Nachricht ist besonders wichtig weil Sie auf Nachrichten, die von einem der Absender dieser Nachricht kommt in der Regel total schnell reagieren und auf Nachrichten in denen die Worte“und“, „oder“ oder „aber“ besonders häufig vorkommen auch“

Ich möchte immer noch selber entscheiden. Auch über Sonstiges.

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Das Ende der Welt

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So muss es aussehen, das Ende der Welt. Wenn alles, was wir geschaffen, gedacht, geschrieben haben weg ist, nicht mehr gefunden werden kann.

„Wissen ist das, was man weiss, wenn man nichts weiss“ sagt der Dozent mit erhobenem Zeigefinger – ich bin  gespannt, wie viel – oder wie wenig – das sein wird.

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Negativ

In wie vielen Filmen ist die Jagd nach den Foto-Negativen ein zentraler Handlungs- und Spannungsbestandteil. Noch im Film Simpatico (1999), der in der Zeit spielt, in der er gedreht wurde, spielt dieser Plot eine wichtige Rolle: „Ich habe Dir 200’000$ dafür geboten und jetzt willst Du sie mir einfach so überlassen?“

Was ersetzt dieses klassische Motiv in neueren (Kriminal)Geschichten? In Zeiten von iSync, Dropbox, Memorystick und externer Festplatte ist die Suche nach dem Negativ aussichtslos geworden: „Hey, gib mir 200’000$ und ich überlass Dir den Memorystick mit den kompromittierenden Fotos – und auf meiner Festplatte lösch ich die, versprochen, und auf der SD-Karte meiner Kamera natürlich auch.“ Nicht mehr wirklich spannend, oder?

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Das Wenn der Verstorbenen

Ich besuche heute das Grab von Wilhelm, der sich 2009 das Leben genommen hat. Er war Personalchef einer Werbeagentur mit fast 100 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Oft hat er bis tief in die Nacht im Büro gesessen, weil er den Anspruch hatte, auch dem ungeeignetsten Bewerber noch eine persönliche Begründung für seine Ablehnung zu schreiben und weil er mit hunderten von Menschen den Kontakt gehalten hat – ganz ohne Facebook, Xing und Linkedin. Ich frage mich, wie sich seine Arbeit und sein Leben verändert hätte durch die neuen Medien. Wäre er vollends untergegangen in den neuen Kommunikationsmöglichkeiten oder hätten sie ihm geholfen, seine fast rein auf Kontakten beruhende Arbeit besser zu managen?

Auch bei meinem Vater, Pfarrer und 1994 gestorben, stelle ich mir diese Frage: Wie wäre er mit den neuen Kommunikationsmitteln umgegangen? Er hat im Spital die kranken Gemeindemitglieder besucht. Würde er heute „Gute Besserung“ sms-eln? Oder wären alle Mitglieder der „Jungen Kirche“ seine Facebook-Freunde? – Nichts von alledem. Er hätte sich, auch wenn er 2035 hundertjährig gestorben wäre, dem allem verweigert, währenddem vermutlich seine jüngeren KollegInnen um ihr Leben twittern, um die Schäfchen bei der Herde zu halten.

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Die Cloud - der digitale Himmel

Wollt Ihr die totale Schreibmaschine?

Das globale digitale Versenden von Daten macht eigentlich keinen Sinn.
Sätze wie „Ich habe Dir eine mail geschickt“ oder „hast Du meine mail bekommen“ wird es in Zukunft nicht mehr geben.

Denn eigentlich geht es nur um Zugriffsrechte. Wer darf was lesen und wer nicht.
„Ich habe das mit Dir geshared“ ist das neue „Ich habe Dir das geschickt“.
Und statt „Ich habe Deine mail bekommen“ heisst es dann „ich habe auf Deine mail zugegriffen“

Die Dokumente müssen also nur noch einmal vorhanden sein, versehen mit beliebig vielen Zugriffsrechten. Eine Sammelmail ist dann einfach ein Dokument, auf das eine Sammlung von Menschen Zugriff hat.

Der Gipfel dieser Entwicklung ist, dass nicht nur die Dokumente nur einmal vorhanden sein müssen sondern dass auch die Programme, mit denen sie erstellt werden nur  einmal vorhanden sein müssen. Sätze wie „Ich konnte Ihre Datei nicht lesen, auf meinem Rechner ist kein Keynote installiert, wird es dann auch nicht mehr geben. Das gerade in diesen Tagen massiv beworbene Chrome Book von Google (von wem sonst) macht’s vor – es ist nur noch ein Schreib- und Lese-Medium, hat also (soweit ich das versteh) selber gar keine Programme mehr. Es ist mehr oder weniger ein Telefonhörer zur digitalen Welt, nur mit Bildschirm.

Gibt es bald nur noch ein globales Word-Programm, auf dem alle Schreiben? Man stelle sich vor, Marx und Hitler würden zu derselben Zeit leben und gleichzeitig auf derselben Schreibmaschine an dem Manifest und an dem Kampf arbeiten – getrennt nur durch die dünne Schicht der Zugriffsrechte.

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überspielen

Videokassetten und Musikkassetten, ja auch CDs auf einen Rechner zu überspielen ist völlig absurd – weil alle Filme und alle Musik der Welt sowieso schon in der Cloud vorhanden sind – und zwar in viel besserer Qualität als man das je mit dem 50€ Überspielgerät vom Media Markt hinbekommt.

Die Videokassette, die Musikkassette und die CD ROM mutieren also vom Bild- rsp. Tonträgermedium zu einem reinen „Berechtigungs-Medium“, denn die Pink Floyd Doppel CD die besitze ich, währenddem ich mir die Songs aus der Cloud neu – und also doppelt – erwerben muss. Was ebenso absurd ist, wie das Überspielen.

Ein „Tonträger-Scanner“ könnte das Problem lösen: Ich halt meine 1987er Videokassette von Dirty Dancing vor die Kamera, der Rechner erkennt, dass ich das Ding physisch in meinen Händen halte (wie auch immer es da hin gelangt ist) und schwups erhalte ich Zugriff auf die heilige Original-Datei im digitalen Film-Himmel. Zugegeben, ein paar rechtliche Fragen wären da noch zu klären.

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Apfel Z

ApplePowerBook1994Ich haber heute mangels Frühling Frühlingsputz auf dem Dachboden gemacht, dabei ist mir mein altes PowerBook von 1994 in die Hände gekommen. Eingesteckt. Eingeschaltet. Geht. Leuchtet hellblau, schreibt pixelig. Das Ding war damals eine Rakete, ein Status-Symbol – nie hätt ich gedacht, dass es eines Tages nostalgische Gefühle auslösen würde.

Und nun zu den praktischen Fragen: Wie krieg ich die Daten da raus? Kein USB-Ausgang, kein W-Lan, kein Blue-Tooth, ein absolut autistisches Schreib-Gerät, phantastisch!

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schonungslose Selbst-Analyse

Ich habe soeben entdeckt, dass sich mein Blog selbst analysiert. So erstellt er eine pitoreske Tag-Cloud, die also aussagt, dass es in diesem Blog bislang vor allem um die  Begriffe digital, real, Cloud und Facebook ging. Dass ausgerechnet Facebook den größten Platz einnimmt beschämt mich selber, zumal ich dem Medium jegliche Wichtigkeit absprechen möchte. Nur leider spielt da der Tag-Cloud-Generator nicht mit.Tagcloud