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Der kürzeste Tag

Inter-Aktion
Mein „Blogging for Dummies“ Buch hat gesagt, ich muss mit meinen Blog-LeserInnen interagieren, damit es überhaupt ein Blog ist. Das hab ich zuerst mit offenen Fragen an meine Leser versucht – und als das nicht funktioniert hat mit einer Umfrage, bestehend aus acht geschlossenen Fragen, so geschlossen, dass nicht einmal zwischen ja und nein entschieden werden musste, nur zwischen ja und gar nichts und das ja musste nicht einmal geschrieben werden – ein Häckchen hätte genügt.

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Das Ergebnis? Ein Kommentar (danke, Nina), eine Einwort-Antwort, und drei Menschen haben sieben Häckchen gesetzt (auch Euch vielen Dank). Die Eins-Neun-Neunzig-Regel im Internet ist mir bestens bekannt: Der eine wäre in diesem Fall ich, die neun wären in diesem Fall die drei Personen, die kommentiert oder „ja“ geklickt haben und die 90 wären dann die ca. 30 Besucher meines Blogs seit Veröffentlichung der Umfrage.

Das Welt Weit Wunder
Immerhin das Eine hat mir die Umfrage klar gemacht: Diese ganzen Blog-Aufrufe aus Argentinien, Indonesien, Trinidad, Tobago und Taiwan sind nichts als ein digitales Rauschen, weder wert, dass ich mich darüber freu, noch, dass ich mich darüber ärger, noch, dass ich mich damit beschäftige.

Autoren und Autisten
Was mich nach diesem Umfrage-Experiment zunehmend nervt sind zwei Dinge:
a) Zum einen, dass die VerfasserInnen von Texten durch die schiere Anwesenheit von einer fiesen im Hintergrund gierig ihre Tentakel ausstreckenden Datenkrake gezwungen werden, sich mit Statistiken zu ihrem Blog zu beschäftigen. Und das, wo Autoren in der Regel alles andere als Statistiker sind.
b) Zum anderen nervt mich die Aussage, dass ein Blog nur ein Blog sei, wenn der Autor mit seinen LeserInnen interagiert. Was für ein Quatsch! Fallada saß autistisch in seinem Mecklenburger Häuschen am See und hat diszipliniert jeden Tag geschrieben. Hätte er auch noch jeden Tag die Kommentare seiner Leserinnen beantworten müssen, er hätte sich vermutlich auf der Stelle ersäuft. Autoren sind oft Autisten und in der Abgeschiedenheit des Autismus entstehen oft die schönsten Dinge – würde die Muschel bei der Produktion ständig quatschen würd aus der Perle auch nie etwas werden. Ich denk, dass vielmehr die Umkehr der Regel gilt: Wenn ein Blog per Definition dem allgemeinen Geschwätz ausgesetzt werden muss, dann ist es kein Blog mehr, dann ist es Facebook oder Whatsapp oder Whatauchimmer.

Der langen Rede kurzer Sinn
Der Ausflug in die statistischen Hinter- und Abgründe meines Blogs war das lust- und freudloseste Erlebnis seitdem ich diesen Blog schreibe, ja seitdem ich überhaupt schreibe. Was nun? Beleidigt aufgeben? Blödsinn: Ich schreib schon deutlich länger, als es Blogs überhaupt gibt. Und ich werde das auch weiterhin tun. Wer das lesen möchte, bittesehr. Und, lieber Leser, ich werd auch Dein Leseverhalten nicht mehr träcken, versprochen, und ich werd Dich auch nie wieder fragen, ob Du da bist.

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Who are you and if yes how many? (2nd try)

After I did not get any answer to the questions in my last blog post – I now try THIS – a little survey – mabe this makes it easyer for you to react.

Why is this poll (for a german blog) in english? The statistics surprisingly show that impressions on this blog come from all over the world.

So dear reader, if you really are out there, please let me know

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Wer bist Du und wenn ja wie viele?

VierFragen:

Lieber Leser

ich freue mich, dass Du (wir können uns doch Duzen, oder?) meinen Blog liest.

Um diesen – und DICH – besser zu verstehen, möchte ich Dich mal ganz direkt vier Fragen fragen:

1. Liest Du diesen Blog heute zum ersten mal oder warst Du schon häufiger auf den „Leiden des digitalen Immigranten?“

2. Wie bist Du auf meinen Blog aufmerksam geworden?

3. Was gefällt Dir an dem Blog und was findest Du doof? (meine Güte, das klingt ja wie eine Hotelzufriedenheitsbefragung)

4. Wenn Du magst, würd mich auch brennend interessieren zu erfahren, wer DU bist!

Warum ich Dich plötzlich so DIREKT anspreche?
Ich hab im Urlaub – wissend um mein Unwissen – das Buch „Bloggen für Dummies“ gelesen, und der Autor sagt, ein Blog ist nur dann ein Blog
– wenn ich als Autor weiss, wer meine Leser und oder Leserinnen sind
– und wenn ich den Leser nicht nur zutexte (das ist nämlich voll Web 1.0 oder „read only web“) sondern diesen auch zu Wort kommen lasse.

Und weil mir das so bestechend logisch erscheint, bitte ich Dich, lieber Leser, falls es Dich wirklich gibt (und die Aufrufe auf meinem Blog nicht nur von Robotern stammen die ab und zu vorbeischauen) meine vier Fragen zu beantworten – als Kommentar in diesem Blog oder gerne auch als e-mail an conradin@mach-sonnenberg.de

Herzlichen Dank!

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Dead Bloggers Society

Dem digitalen Immigranten widerstrebt alles Automatisierte.
Was man nicht selber macht, das macht keiner.

Aber das hier, das ist ein Notfall.
Ich muss nämlich weg.
Auf die Insel.
Und da werd ich kein Internet haben.
Will ich kein Internet haben.

Dennoch soll doch ein Blogpost von mir raus gehen,
in der nächsten Woche,
denn sonst bin ich kein Blogger,
zumindest kein eiserner, kein Iron Blogger.

Also überwinde ich mich,
es muss eine Automatisierung für dieses Problem geben.
Und siehe da: ja, gibt es.

Das heisst im Umkehrschluss,
ich kann nie wissen, ob das, was da gebloggt wird,
auch wirklich gebloggt wird,
oder ob es nur automatisiert Stück für Stück veröffentlicht wird.

Vielleicht sind ja alle Blogger schon tot
und WordPress haut einfach nur noch ihre Blogs raus.

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Wärme

Eine Suppe, die in der Mikrowelle warm
gemacht wurde, schmeckt anders warm als eine, die auf dem Herd erwärmt wurde. Warum? Und: Schmeckt die Gasherd-Wärme anders als die Elektroherd- Wärme oder die Induktionsherd-Wärme?

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unsere Zeit

Man fragt sich jeden Tag, wo die Zeit im Büro abbleibt. Was, schon wieder 16 Uhr, ich hab doch nur ein paar Mails geschrieben. Und gefühlt braucht das Schreiben einer E-Mail nur EINE Minute. Aber schreib mal Mails auf der 12 Minuten U-Bahn Fahrt zur Arbeit. Wie viele schaffst Du? Maximal EINE und auch die ist noch schlampig hingerotzt. Aber vielleicht schafft Du EINE wohlbdachte SMS, die wiederum gefühlt 10 Sekunden braucht. DA also bleibt unsere Zeit. Dieser popelige Blogbeitrag: eine Viertelstunde..

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Master Maurice

Für heute lass ich mal meinen Ex-Chef sprechen:

7 Key Insights by Maurice Lévy, Chairman and CEO of Publicis Groupe

Maurice came to the Berlin School of Creative Leadership to speak about how big data, e-commerce, digital transformation and two billion new consumers will affect the creative industries. In picturing the communication landscape of tomorrow and the importance of re-thinking the intersections in a blurred world, he shared what he claims to be his personal formula.

1. The “Blurred World”
2. Speed
3. Digital Transformation
4. The Formula: IQ, EQ, TQ & BQ
5. Pioneering in Today’s World of Advertising
6. The Issue of Collaboration
7. How to Align People

1. The “Blurred World”
“We used to live in a world where we would categorize companies and industries, even people, in kind of formatted ways. This person is an engineer. That company operates in the automobile industry. These days everything is blurred: People are blurred. Companies are blurred. Even time is blurred. Think of a company like Amazon. What kind of a company is it? A bookseller? A retailer? A media outlet? The great thing about that is that we can now think about the intersections in a way that we never thought of before. Today you can be very creative and successful in redefining these blurred lines.”

2. Speed
“We are living in a time of speed. If you think about something today, and if you really believe you can do something different – you’d better do it bloody quick. You just have to move fast or somebody else will probably take your idea. Think about companies like Facebook. At the same time, existing companies are struggling to keep up. Even if you have been very successful for a very long time – if you’re not taking the right decisions today, your company can get close to death by tomorrow. This is very much true if you think about tech firms and companies, but as our world continues to digitalize, it’s not only them anymore.”

3. Digital Transformation
“Remember the Internet bubble? In 2005, we were basically in dead seats, no one was investing in digital anymore and yet – you could see the change happening. I’ve heavily invested since 2006, because I did observe the people in the streets. How they were using their mobile phones, how they were shopping online. And I knew things were about to happen that would impact our industry in a game-changer kind of way. Anyone remembers Sony’s Walkman? Why haven’t they invented the i-pod? They were on the wrong technology path, basically.”

4. The Formula: IQ, EQ, TQ & BQ
“How can you be a pioneer in today’s world of advertising? In advertising we can change the way people see the world. If we manage to engage with them emotionally, we infect their brain. But what we need today is not only smart ideas that connect brain and emotional intelligence. We need these four: IQ, EQ, TQ – which refers to technology quotient – and BQ…be bloody quick.”

5. Pioneering in Today’s World of Advertising
“In advertising, we are supposed to be at the forefront of everything that is new. We are supposed to be the Avant-garde, to take risks – but we also have a high responsibility towards the client. There is some paradox in that. We cannot predict exactly how people will react to something. We have to accept that there is no secure recipe for success or total control. People are analog, not digital. But no matter what you do, if you believe in what you’re doing, stick to it, fight skepticism, and at the same time, be cautious about what you’re doing – at least make sure that your idea would cause no harm.”

6. The Issue of Collaboration
“We don’t live in a world of manufacturers anymore, in which companies used to design, develop, produce and distribute their products under the same roof. We all have to go for collaboration. Big data is a big issue and the new markets of China, India and Africa – just imagine the scale of two billion new consumers. We’ve started early to collaborate with Google, Facebook, Twitter, with different start-ups and media outlets. I believe this trend of collaboration will increasingly play a big role in the world of tomorrow, and the way in which we will manage business effectively.”

7. How to Align People
“A pioneer is not a group of people. A group of people can be pioneering in what they do, but there is always the one who is leading the way. It’s crucial to align people. Stay curious. Observe. Accept. Be flexible and alert. Make sure you give a few directions that everyone understands. No one has a better idea than everyone together. Don’t refuse to learn from somebody else, that’s just arrogance. I hate complacency; and I always like to think that the greatest success is yet to happen. If your team has the same spirit as you, you’re heading in the right direction.”

About Maurice Lévy
Maurice Lévy is Chairman and CEO of Publicis Groupe, the world’s third largest advertising and communications group, founded in 1926.

Maurice Lévy President Lecture @ Berlin School of Creative Leadership 11.11.14

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Fight Mob

Es ist der größte Horror, den uns das Internet bescheren kann. Der IS, so ist täglich in den Medien zu lesen, rekrutiert täglich und weltweit Islamische Kämpfer über die Sozialen Netzwerke, deren Name dadurch zu einer Ironie verkommen. Wir erleben gerade den vermutlich größte und grausamsten Flash-Mob der Geschichte. Flash Mobs waren bislang nette, belanglose Veranstaltungen; Fahrradfahrer legen einen Kreisverkehr lahm, hundertfünfzig Tänzer und Tänzerinnen rocken den Hauptbahnhof und im kriegerischsten Fall bekämpfen sich Kreuzberger und Prenzlauer Berger bei einer Schneeballschlacht. Mit dem Aufruf der IS zum Heiligen Krieg bekommt der Flash Mob eine ganz neue Bedeutung, Mob im wahrsten Sinne des Wortes – der Mob wird weltweit zusammengerufen, die Zerstreuten, die, deren Leben bislang keinen Sinn hatte, die, die nicht wussten, wo sie hingehören hören nun die Flöten der muslimischen Rattenfänger.

Meine Horrorvorstellung war immer, dass die Daten der Sozialen Netzwerke eines Tages von einem „Bösen“, von einem „Hitler 2.0“ missbraucht werden könnten, um „ungeliebte Elemente“ zu identifizieren und zu eliminieren. An die andere Möglichkeit hatte ich nicht gedacht: Dass die Wir-haben-uns-alle-lieb-Welt des Internets missbraucht werden könnte, um sich eine Armee von Gotteskriegern und Gotteskriegerinnen zusammenzurufen, innerhalb von wenigen Wochen und Monaten. Und vermutlich werden am Ende beide Effekte kombiniert: Sowohl die Armee der Erleuchteten wird über das Internet zusammengestellt als auch die Listen derer, die in deren Augen nicht würdig sind, auf dieser Welt zu leben.

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Fuck off Henry

Die Geschichte einer Frau, die Ihrem Krebs den Namen Henry gibt und gegen ihn anschreibt. Ein Blog, der für sie selber und für viele andere SINN stiftet. Da fehlen mir (ausnahmsweise) die Worte:
fuck-off-henry.de

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Der Akt des Anrufens

es wird ihn nicht mehr geben, den Akt des Anrufens. Wir werden erstaunt sein, darüber, dass es ihn jemals gab. Dass wir jemals ein Gerät zur Hand nahmen, eine Nummer wählten – ob mit Wählscheibe oder nicht ist dabei ganz egal. Wir werden einfach drauflosplaudern, wie’s grad kommt. „Kuck mal Bruder, was für ein cooles Auto“, wenn wir ein cooles Auto sehen und, „was isst denn Du heute zum Abendbrot, Mutter“, wenn einem gerade die Mutter in den Sinn kommt. Wir werden verbunden sein, alle mit allen, allzeit. Die Whats-App-Gruppe ist nur der Vorgeschmack darauf: „Schaut mal, ich hab heut mein Diplom zugesandt bekommen“ – und die ganze Familie sieht es. Die Schwierigkeit wird höchstens sein, dass die richtigen Leute die richtigen Informationen bekommen, denn vielleicht will man ja allen den neuen Freund digital vorstellen aber der eigenen Mutter nicht. Dazu wird man schon ein Weg finden, das Hirn so anzuzapfen, dass das Kommunikationsprogramm weiss, an welche Gruppe welche Inhalte kommuniziert werden müssen. Und wenn nicht. Irgendwann ist auch das egal. Jeder hat jederzeit seine im Stirnchakra verbaute Kamera an und jeder kann jederzeit kucken, was jedermann macht. Hans ist beim kacken, langweilig, da schau ich doch lieber bei Susi rein, die kocht grad was Interessantes. Und natürlich lässt sich das ganze auch auf Gedanken ausweiten. Wie schön, Paul hat grad an mich gedacht oder Franzi träumt gerade einen niedlichen Traum.